Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat eine neue Vermittlungsrunde zur Beilegung des jahrzehntelangen Kosovokonflikts begonnen.
Sie traf sich am Dienstag in Brüssel mit den Regierungschefs Serbiens und des Kosovos, Ivica Dacic und Hashim Thaci, um die für den 3. November geplanten Kommunalwahlen vorzubereiten. Daneben stehen die Themen Energieversorgung und Telekommunikation auf dem Programm.
Die Kommunalwahl ist das Herzstück der EU-Vermittlung. Durch sie soll sich die serbische Minderheit in den fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovostaat einfügen. Im Gegenzug erhalten sie eine weit gefasste Selbstverwaltung. Belgrad hatte zuletzt gedroht, seine Landsleute nicht zu den Wahlurnen zu rufen, wenn auf den Stimmzetteln das Staatswappen Kosovos zu sehen ist. Serbien besteht auf neutralen Wahlzetteln.
Da die Gegensätze beider Seiten bei der Energieversorgung trotz aller bisherigen Bemühungen Ashtons weiter sehr groß sind, dürfte dieser Sektor bei der neuen Verhandlungsrunde zurückgestellt werden. Demgegenüber könnte es bei der Telekommunikation eine Lösung geben. Nach Medienberichten der vergangenen Tage könnte das Kosovo eine eigene Telefonvorwahl erhalten. Die serbische Telekom dürfte im Gegenzug die serbische Minderheit mit einem Handynetz versorgen.
dpa/mh - Archivbild: Georges Gobet (afp)