Trotz Großeinsatzes hat die Feuerwehr im Kampf gegen einen gewaltigen Brand in der kalifornischen Gebirgsregion Sierra Nevada kaum Fortschritte erzielt. Dem Sender CNN zufolge war das Feuer, das inzwischen den berühmten Yosemite-Nationalpark erreicht hat, auch am Samstagabend (Ortszeit) nur zu fünf Prozent unter Kontrolle.
Der Brand bedroht auch die Stromversorgung von San Francisco, das etwa 320 Kilometer vom Feuergebiet entfernt liegt. Nachdem bereits Schäden an der Elektrizitäts-Einrichtungen entstanden waren, rief Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown am Freitag den Notstand für die Stadt aus.
Einen Lichtblick gab es aber: Dank etwas günstigerer Winde breitete sich das Flammenmeer am Samstag langsamer aus als in den vergangenen Tagen. Auch blieb es weiter in sicherer Entfernung vom Yosemite-Tal, das mit seinen spektakulären Granitfelsen und Wasserfällen jährlich Millionen Besucher anzieht. Damit ist der Tourismus in dem Park bisher wenig betroffen.
Insgesamt sind den Flammen bisher mehr als 400 Quadratkilometer Wald- und Buschland zum Opfer gefallen. Am Samstag waren CNN zufolge 2600 Feuerwehrleute im Einsatz. Etwa 4500 Gebäude - Häuser oder auch kleinere Schuppen - waren laut InciWeb bedroht, einer Webseite, die Informationen von verschiedenen Bundesbehörden sammelt.
Der Gouverneur hatte bereits am vergangenen Donnerstag den Notstand für den am schwersten betroffenen Bezirk Tuolumne erklärt. Danach hatte sich das Feuer binnen eines Tages auf die doppelte Fläche ausgebreitet. Nach einem regenarmen Winter toben in dem trockenen Westen der USA in diesem Sommer ungewöhnlich viele Waldbrände.
Waldbrände in Spanien und Portugal
Die Waldbrände auf der Iberischen Halbinsel nehmen kein Ende. In Westspanien wurde eine kleine Gemeinde zeitweise vollständig von den Flammen eingeschlossen. Nach Medienberichten vom Sonntag hatten die rund 500 Bewohner von Santibáñez El Alto in den Bergen der Sierra de Gredos am Vortag ihr Dorf fünf Stunden lang nicht verlassen können.
"Als wir sahen, dass die Flammen immer näher kamen und wir sie nicht aufhalten konnten, breiteten sich unter den Bewohnern große Anspannung und Angst aus", erzählte ein Dorfbewohner der Nachrichtenagentur Efe. "Es brach aber keine Panik aus." Am Sonntag entspannte sich die Lage. Nach Angaben der Behörden konnte die Feuerwehr die Flammen eindämmen. Ganz unter Kontrolle sei das Feuer aber noch nicht, hieß es.
Im benachbarten Portugal hielten nach Angaben der Zivilschutzbehörde ANPC etwa 14 größere Waldbrände die Feuerwehr in Atem. Betroffen waren vor allem die Bezirke Vila Real, Viseu und Castelo Branco im Norden und Zentrum des Landes. Starker Wind erschwerte die Löscharbeiten. Am Donnerstag war in der Gemeinde Tondela eine 22-jährige Feuerwehrfrau in den Flammen ums Leben gekommen, nachdem der Wind sich plötzlich gedreht hatte.
dpa/mh/sd - Bild: Justin Sullivan/Getty Images (afp)