Nach der Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau in Indien ist am Samstag ein zweiter Tatverdächtiger festgenommen worden. Die übrigen drei seien identifiziert und würden gesucht, teilte der Innenminister des Bundesstaates Maharashtra, R.R. Patil, mit. "Wir haben ihre Namen, Fotos und Adressen, die Polizei wird sie sehr schnell schnappen."
Mehrere Männer waren am Donnerstag in einer Fabrikruine im Zentrum der 18-Millionen-Metropole Mumbai über die 22 Jahre alte Fotografin hergefallen. Ihr Kollege wurde geschlagen und gefesselt. Die Frau kam mit inneren Verletzungen ins Krankenhaus. Eine Sprecherin der Klinik bezeichnete ihren Zustand als stabil.
Die Frau und ihr Begleiter waren zu einem Foto-Shooting in die stillgelegte Baumwollspinnerei gekommen. Bei den fünf Angreifern handelte es sich nach einem Bericht der Zeitung "Asian Age" um Kleinkriminelle, die sich häufig in der Ruine trafen, um das Geld aus Hehlergeschäften aufzuteilen. Drei von ihnen seien wegen Delikten wie Einbruch oder Raubüberfällen inhaftiert gewesen und auf Kaution freigekommen, meldete der Nachrichtensender NDTV.
Das Verbrechen erinnert an die brutale Gruppenvergewaltigung im Dezember 2012 in Neu Delhi. Dort war eine 23-jährige Studentin in einem Bus vergewaltigt und so schwer misshandelt worden, dass sie zwei Wochen später starb. Wie damals gab es auch nun lautstarke Proteste auf den Straßen. Das Parlament in Neu Delhi diskutierte erneut über die Sicherheit von Frauen. Die Stadt Mumbai galt bisher als besonders sicher.
dpa/jp/mh - Bild: Rakesh Bakshi (afp)