Nach den neuen Giftgasvorwürfen gegen das syrische Regime werden die Forderungen nach einem harten Vorgehen gegen Damaskus lauter. Frankreichs Außenminister Fabius sagte, sollten die Angriffe bewiesen werden, sei mehr als eine internationale Verurteilung notwendig.
Sein türkischer Amtskollege Davutoglu forderte nach einem Treffen mit dem deutschen Außenminister Westerwelle sofortige weitere Sanktionen. Mittlerweile seien zahlreiche rote Linien überschritten. Westerwelle selbst verlangte, die Chemiewaffen-Inspektoren der Vereinten Nationen müssten umgehend Zugang erhalten, um die Vorwürfe zu prüfen.
Dies hatte vergangene Nacht auch der UN-Sicherheitsrat gefordert. Bei den Angriffen auf Stellungen der Rebellen wurden am Mittwoch vermutlich hunderte Menschen getötet. Die syrische Luftwaffe setzt ihre Offensive in Vororten von Damaskus auch am Donnerstag fort.
Opposition: Weitere Leichen entdeckt
Die Gegner des Assad-Regimes in Syrien melden nach dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff der Regierungstruppen den Fund weiterer Leichen. Ein Sprecher des Oppositionsbündnisses "Syrischer Nationalrat" sagte, die Zahl der Toten werde wohl steigen, weil man gerade ein Viertel in einem Vorort von Damaskus entdeckt habe, in dem die Häuser voller Toter seien.
Das Viertel gehört zu den Gebieten, in denen die syrische Armee am Mittwoch Giftgas eingesetzt haben soll. Bislang war die Rede von bis zu 1.300 Menschen, die dabei umgekommen sein sollen. Die Regierung von Präsident Assad bestreitet, dass ihre Soldaten Giftgas verwenden. Unklar ist, ob sie eine Überprüfung der Vorwürfe durch die Chemiewaffen-Experten der Vereinten Nationen zulässt, die sich derzeit in Syrien aufhalten.
br/mh - Bild: Georges Gobet (afp)