Begünstigt von der Schönwetterlage im Mittelmeerraum erreichen derzeit täglich mehrere Boote mit Migranten Italien. Ein Boot mit mehr als 330 Flüchtlingen, darunter 64 Frauen, wurde in der Nacht zum Dienstag von der Küstenwache vor Porto Empedocle in Sizilien gesichtet und nach Italien begleitet.
An der Ostküste der Insel kam derweil ein in Nordafrika aufgebrochenes Boot mit etwa 50 Migranten an, die angaben, aus Syrien zu stammen. Vor der Insel Lampedusa half ein Marineschiff 150 Flüchtlingen in prekärer Verfassung. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.
Der unablässige Migrantenzustrom sorgt für übervolle Aufnahmezentren.
106 Flüchtlinge vor Indonesien aus Seenot gerettet
Gut 100 Flüchtlinge sind zwischen Indonesien und der australischen Weihnachtsinsel aus Seenot gerettet worden. Fünf Menschen wurden vermisst und dürften mit dem indonesischen Fischkutter, der sie nach Australien bringen sollte, untergegangen sein. Das teilte die australische Küstenwache mit.
Die Küstenwache hatte am Dienstagmorgen einen Notruf erhalten. Hubschrauber und Rettungsschiffe orteten die Unglücksstelle 220 Kilometer nördlich der Weihnachtsinsel.
Die australische Marine hat in diesem Jahr bereits mehr als 15.000 Flüchtlinge aufgegriffen, die per Boot illegal nach Australien gelangen wollten. Die meisten kommen aus dem Nahen Osten und Südasien. Erst im Juli war ein Boot südlich von Indonesien verunglückt. Dabei kamen wahrscheinlich 40 Menschen um.
Die Küstenwache bringt die meisten Flüchtlinge in ein Auffanglager für Asylbewerber auf die Weihnachtsinsel. Sie liegt nur rund 400 Kilometer südlich der indonesischen Küste. Im Juli verschärfte die Regierung aber die Asylpolitik: Wer bei einem illegalen Einreiseversuch erwischt wird, verliert ab jetzt jede Chance auf ein späteres Bleiberecht in Australien. Flüchtlinge sollen künftig im bitterarmen Nachbarland Papua-Neuguinea angesiedelt werden.
dpa/cd