Vergangene Nacht hat die Küstenwache im Kanal vor Sizilien 95 Personen aufgegriffen, die mit einem Schlauchboot unterwegs waren - unter ihnen vier Schwangere und ein Neugeborenes. Die Menschen kamen aus Eritrea, Somalia und Mali, wie italienische Medien berichten. Ein weiteres Boot mit 195 Menschen an Bord wurde südlich von Lampedusa von der Küstenwache ausgemacht. Am Freitag waren Badegäste an einem sizilianischen Strand ins Wasser gesprungen, um Flüchtlingen zu helfen, an Land zu gehen. Staatspräsident Napolitano würdigte diesen Einsatz als Ehre für Italien.
Auf der griechischen Ägäisinsel Chios sind 81 Bootsflüchtlinge aufgegriffen worden. Die Menschen hätten in drei Gruppen mit Schlauchbooten von der rund acht Seemeilen entfernten türkischen Küste übergesetzt, teilte die Küstenwache am Samstag mit. Einige der Flüchtlinge seien mit einem Hubschrauber aus einem steilen Küstenabschnitt gerettet werden. Alle seien wohlauf. Die meisten Flüchtlinge stammten aus Syrien und Afghanistan, sagte ein Offizier der Küstenwache der Nachrichtenagentur dpa.
Die Route Türkei - griechische Ostägäisinseln ist einer der wichtigsten Wege für Schleuserbanden. Im ersten Halbjahr wurden nach offiziellen Angaben allein in Griechenland knapp 20.000 Migranten aufgegriffen.
br/dpa/mh