Die Wut der Muslim-Brüder in Ägypten nimmt kein Ende. Für Samstag und die kommenden Tage kündigten sie weitere Proteste an. Sicherheitskräfte kesselten in der Nacht hunderte Anhänger des entmachteten Präsidenten Mursi in einer Moschee in Kairo ein. Nach Medienberichten gibt es inzwischen erste Versuche, die Menschen aus dem Gebäude hinauszubegleiten.
Der "Freitag der Wut" forderte inzwischen mehr als hundert Tote und mehrere hundert Verletzte. Nach Angaben des Innenministeriums wurden rund 1000 Anhänger der Muslim-Brüder festgenommen.
Hilfsprogramme ausgesetzt
Der Westen zeigte sich schockiert von dem blutigen Konflikt. Aus Protest wurden bereits die ersten Hilfsprogramme ausgesetzt. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton rief ein Treffen von Botschaftern der 28 EU-Mitgliedstaaten für Montag ein. Außerdem wird ein Zusammenkommen der EU-Außenminister befürwortet. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte eine unabhängige Untersuchung der Lage.
Unberührt von den Unruhen bleibt auch nicht mehr die Wirtschaft in Ägypten. Zahlreiche internationale Unternehmen riefen ihre Mitarbeiter auf zu Hause zu bleiben und stellten ihre Produktion ein, zum Beispiel BASF oder Electrolux. Das belgische Bauunternehmen Besix setzte ebenfalls seine Arbeiten am ägyptischen Nationalmuseum aus.
dpa/sd - Bild: Engy Imad (afp)