Generalsekretär Ban Ki Moon ist in Jerualem mit dem israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres zusammengekommen. Bei dem Treffen sollte es um den Stand der direkten Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern gehen. Auch der Krieg in Syrien und der Streit mit dem Iran stehen auf der Tagesordnung.
Am Donnerstag war Ban mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zusammenkommen. Er traf auch den jordanischen König Abdullah II. und dankte ihm für seine Bemühungen um eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche in Nahost.
Die USA haben den Verhandlungsdelegationen vollständige Geheimhaltung der Gesprächsinhalte auferlegt, um die Beratungen nicht zu gefährden. Die israelische Seite vertreten Zipi Livni und Izchak Molcho, die Palästinenser Saeb Erekat und Mohammed Schtajeh. Ziel der von den USA vermittelten Verhandlungen sind ein Friedensabkommen binnen neun Monaten und ein unabhängiger Palästinenserstaat.
Alle Kernprobleme des Nahost-Konflikts sollen auf den Tisch kommen, darunter der künftige Grenzverlauf, das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge, der Status von Jerusalem und Sicherheitsregelungen. Überschattet werden die Verhandlungen von neuer Gewalt und dem eskalierenden Streit um den israelischen Siedlungsausbau.
Die israelische Regierung kündigte an, die Bautätigkeit in den besetzten Palästinensergebieten noch zu verstärken. Für diesen Fall haben die Palästinenser mit einem Abbruch der Gespräche gedroht. An dem Streit waren auch die letzten Friedensverhandlungen in der Region vor drei Jahren gescheitert.
Außerdem bombardierte die israelische Luftwaffe wenige Stunden vor Beginn der Gespräche erneut Ziele im Gazastreifen. Zuvor sollen militante Palästinenser von dort Raketen auf Israel abgeschossen haben.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wollte am Donnerstag in die Region kommen, um die Friedensgespräche zu unterstützen. Nach Gesprächen mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas am Abend wollte er am Freitagmorgen mit dem israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres zusammenkommen.
dpa/okr/jp - Bild: Gali Tibbon (afp)
Ich glaube nicht an den Erfolg dieser Verhandlungen. Zuvieles spricht dagegen, vor allem die fehlende Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten. Auf beiden Seiten gibt es zu viele Hardliner. Das sieht man doch am Siedlungsbau und dem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen.
Selbst wenn man sich irgendwie auf einen Palästinenserstaat einigen würde, so wäre dieser doch wirtschaftlich abhängig von Israel. Es wäre die Karikatur eines Staates mit all seinen Erscheinungsformen einer gescheiterten Demokratie wie etwa Rechtsunsicherheit, Korruption, Machtwillkür. Bei demokratischen Wahlen würde wahrscheinlich irgendwelche Islamisten an die Macht kommen, was Israel wohl kaum akzeptieren kann.
Schlussendlich sind es die einfachen Menschen in Palästina, die unter der Situation leiden. Die z.B. nicht zur Arbeit nach Israel können oder keine Verwandte besuchen können. Die Praxis spricht gegen einen Palästinenserstaat.