Aus Protest gegen einen tödlichen Mörserangriff in der Unruheregion Kaschmir hat das pakistanische Außenministerium am Montag den Vize-Botschafter Indiens in Islamabad einbestellt. Das Außenministerium habe sich besorgt wegen wiederholter Verletzungen des Waffenstillstands geäußert, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Islamabad. Pakistan forderte Indien auf, weitere Verletzungen des Waffenstillstands zu unterbinden.
Mit Mörserangriffen über die Demarkationslinie hinweg hatten indische Soldaten nach pakistanischen Angaben Stunden zuvor einen Zivilisten getötet. Die indische Armee habe am frühen Montag von mehreren Stellungen aus gefeuert, teilte das pakistanische Militär mit. Es sei der vierte Zwischenfall binnen 24 Stunden.
Die Spannungen zwischen beiden Ländern hatten sich in der vergangenen Woche verschärft, nachdem Indien die pakistanische Armee beschuldigt hatte, in der Unruheregion fünf indische Soldaten erschossen zu haben. Pakistan bestreitet dies.
Das mehrheitlich muslimische Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 umstritten. Die beiden südasiatischen Atommächte werfen sich immer wieder Verletzungen des Waffenstillstands in der geteilten Region vor. Im indischen Teil kämpfen muslimische Extremisten für die Unabhängigkeit oder den Anschluss an Pakistan.
dpa/cd