Großer Coup gegen chinesische Schleusermafia: Die Polizei in Spanien und Frankreich hat eine Bande ausgehoben, die Chinesen nach Europa und auch in die USA gebracht haben soll. Bei Razzien seien insgesamt 75 Menschen festgenommen worden, 51 in Spanien und 24 in Frankreich, teilte das spanische Innenministerium am Samstag in Madrid mit.
Weibliche "Kunden" seien von der sehr gut organisierten Verbrechergruppe zum Teil auch zur Prostitution gezwungen worden. Von den illegalen Einwandern seien Preise zwischen 40.000 und 50.000 Euro verlangt worden, hieß es.
Unter den Festgenommenen sind den amtlichen Angaben zufolge auch die mutmaßlichen europäischen Chefs der Bande, die von Barcelona aus agiert hätten und dort nun dingfest gemacht worden seien. Man vermute aber, dass der oberste Führer in China sitze, hieß es. Die Bande habe Chinesen, die mit falschen Pässen ausgestattet worden seien, als Touristen unter anderem nach Spanien, Frankreich, Italien, Großbritannien, Irland, Griechenland und in die Türkei geschleust.
Die meisten der mutmaßlichen Bandenmitglieder seien nach rund zweijährigen Ermittlungen auf dem internationalen Flughafen El Prat von Barcelona, der fast immer die erste Etappe der Einschleusung dargestellt habe, sowie in Häusern und Wohnungen der Mittelmeerstadt festgenommen worden. Dabei seien 81 falsche Pässe, Bargeld, Material zur Fälschung von Ausweisen und mehrere Computer sichergestellt worden. Durchsuchungen habe es in Spanien unter anderem auch in Madrid, Gerona, Alicante, Málaga, Palma de Mallorca und Reus gegeben.
dpa/okr