Die Gefahr eines Anschlags islamischer Terroristen auf westliche Einrichtungen im Jemen wird offiziell weiterhin als höchst akut eingeschätzt. Die USA und Großbritannien forderten am Dienstag ihre Bürger zum sofortigen Verlassen des arabischen Landes auf.
London zog das Personal seiner Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa vorübergehend ab, Washington ordnete die Ausreise aller Botschaftsmitarbeiter an, die nicht dringend benötigt werden. Das US-Außenministerium begründete die Maßnahmen mit einer "hochgradigen Sicherheitsbedrohung".
Aus Sorge vor einem großen Terroranschlag islamischer Extremisten halten die USA und mehrere westliche Länder ihre diplomatischen Vertretungen im Jemen seit Sonntag geschlossen. Schon am Freitag hatten die USA eine weltweite Reisewarnung für ihre Bürger herausgegeben.
Die Reisewarnung des US-Außenministeriums und die Schließung von US-Vertretungen in vielen Ländern der islamischen Welt geht nach Medienberichten auf ein abgehörtes Telefonat zurück. Darin soll Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri seinem Regionalleiter im Jemen, Nasser al-Wahischi, befohlen haben, Angriffe gegen US-Einrichtungen auszuführen.
Unterdessen wurden bei einem US-Drohnenangriff im Jemen vier mutmaßliche Extremisten aus dem Umfeld des Terrornetzes Al-Kaida getötet. Die von dem unbemannten Flugkörper abgefeuerte Rakete traf das Fahrzeug der vier Männer in der Provinz Marib, wie das jemenitische Webportal "Mareb Press" am Dienstag berichtete. Die Drohnenattacke ereignete sich etwa 200 Kilometer von der Hauptstadt Sanaa entfernt.
In der mitteljemenitischen Provinz Marib sowie im Süden und Osten des Landes sind Kampfverbände der jemenitischen Al-Kaida aktiv.
dpa/sd - Bild: Mohammed Huwais (afp)