Die syrische Luftwaffe hat bei einem Angriff im Libanon mindestens neun Menschen getötet. Es war der schwerwiegendste Militärschlag der syrischen Armee im Nachbarland seit Beginn des Aufstandes gegen Präsident Baschar al-Assad vor zweieinhalb Jahren.
Bei den Toten handelt es sich nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA um syrische Flüchtlinge. Neun weitere Syrer aus der Provinz Homs wurden verletzt, darunter mehrere Frauen und Kinder.
Laut NNA schlugen am Samstag mehrere Raketen in einem grenznahen Waldgebiet nahe der Ortschaft Arsal ein. In dem Bezirk leben viele syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Die Mehrheit der sunnitischen Bewohner von Arsal hat Sympathien für die syrischen Rebellen.
In den vergangenen Monaten hatte es mehrfach Angriffe syrischer Kampfflugzeuge im Libanon gegeben. Die Führung in Damaskus hatte versucht, diese mit der Verfolgung von Terroristen über die Grenze zu rechtfertigen. Das syrische Staatsfernsehen meldete am Samstag, die Regierungstruppen hätten aus dem Libanon kommende Eindringlinge daran gehindert, die Grenze zu überqueren.
Islamistische Rebellenbrigaden eroberten in Syrien unterdessen drei Munitionsdepots. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter meldete, die Angreifer hätten in Kaldun nördlich der Hauptstadt Damaskus panzerbrechende Munition und Panzerfäuste erbeutet.
Auch an der türkisch-syrischen Grenze kam es zu einem neuerlichen Zwischenfall, bei dem ein türkischer Zivilist getötet wurde. Der 43-Jährige wurde in dem türkischen Grenzort Ceylanpinar während eines Gefechts zwischen Kurden und Islamisten auf syrischer Seite von einer verirrten Kugel getroffen, wie türkische Medien am Samstag berichteten. Damit seien in den vergangenen Wochen vier Bewohner des Ortes durch Irrläufer getötet worden.
dpa/sd