Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat in Russland vorläufiges Asyl erhalten. Er dürfe sich nun ein Jahr lang im größten Land der Erde aufhalten, sagte Snowdens russischer Anwalt Anatoli Kutscherena am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge.
Der 30-jährige Snowden habe nach mehr als fünf Wochen die Transitzone des Moskauer Flughafens Scheremetjewo verlassen und halte sich an einem sicheren Ort auf. "Er ist derzeit einer der meistgesuchten Menschen der Welt", sagte der als kremlnah bekannte Kutscherena.
Snowden war am 23. Juni aus Hongkong kommend in Moskau gelandet und soll sich seitdem in der Transitzone von Scheremetjewo aufgehalten haben. Aus Angst um Leib und Leben in seiner Heimat hatte der US-Amerikaner in Russland vorläufiges Asyl beantragt.
Das vorläufige Asyl wird nach Hoffnung des Kremls die Beziehungen zu den USA nicht belasten. Es handele sich um eine "ziemlich unbedeutende Angelegenheit", sagte der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Juri Uschakow. Zugleich betonte er, es gebe keine Hinweise aus Washington, dass US-Präsident Barack Obama einen für Anfang September geplanten Besuch in Moskau nun absagen werde.
Russland lehnt die von den USA geforderte Auslieferung Snowdens strikt ab. Die USA suchen den Enthüller der US-Ausspähprogramme wegen Geheimnisverrats.
dpa/sh - Bild: John Macdougall (afp)