Bei einer Großrazzia hat die Moskauer Polizei insgesamt mehr als 1400 illegale Gastarbeiter festgenommen. Kremlchef Wladimir Putin forderte ein hartes Durchgreifen. Die Aktion, an der etwa 900 Beamte beteiligt waren, gilt auch als Unterstützung für Stadtoberhaupt Sergej Sobjanin vor der Bürgermeisterwahl am 8. September. Der Kremlkandidat hatte kürzlich schärfere Einreise- und Arbeitsgesetze gefordert.
In einem Lagerhaus im Nordosten der Hauptstadt seien etwa 1200 Vietnamesen aufgegriffen worden, die dort unter erbärmlichen hygienischen Bedingungen gearbeitet und gelebt hätten. Dabei seien auch Schwangere und kleine Kinder gewesen, teilte die Moskauer Polizei am Mittwoch mit. In einem anderen Gebäude seien dann etwa 200 Migranten aus Nordafrika, Syrien, dem Kaukasus und Zentralasien gefasst worden.
Bereits seit Tagen machen die Behörden Jagd auf illegale Gastarbeiter. Auslöser der Razzien ist eine Schlägerei nahe eines Moskauer Marktes zwischen Polizisten und Händlern aus dem russischen Nordkaukasus, bei der ein Zivilbeamter verletzt worden war. In Russland arbeiten nach Angaben der Migrationsbehörde etwa 1,8 Millionen Ausländer legal, rund 3,5 Millionen aber sind illegal.
dpa/cd