Der große Waldbrand auf Mallorca hat sich nach fünf Tagen deutlich abgeschwächt. Die Lage sei von Niveau 2 auf Niveau 1 herabgestuft worden, teilte der Rettungsdienst der Balearen am Mittwoch auf Twitter mit.
Das Feuer auf der spanischen Ferieninsel stelle keine Gefahr mehr für Menschen und Häuser dar. Königin Sofia und Kronprinz Felipe bedankten sich bei einem Besuch im Kontrollzentrum der Feuerwehr für den Einsatz der Löschteams.
Nach amtlichen Schätzungen zerstörten die Flammen unweit der Gemeinden Andratx und Estellencs im Naturparadies des Tramuntana-Gebirges, einem Unesco-Welterbe im Nordwesten der Insel, bis zu 2000 Hektar Kiefern- und Steineichenwald. Das bis dahin verheerendste Feuer auf Mallorca gab es 1992, als im östlichen Gebiet um Artà 1960 Hektar den Flammen zum Opfer fielen.
Ein Feuerwehrsprecher sagte unterdessen, man sei zuversichtlich, den Brand noch im Laufe des Mittwochs völlig unter Kontrolle zu bringen. Die Nacht sei sehr ruhig verlaufen, fügte er hinzu. In der Nähe von Andratx brach inzwischen ein neues, kleineres Feuer aus, das unter Einsatz von vier Flugzeugen und Hubschraubern bekämpft wurde. Das genaue Ausmaß war noch nicht bekannt, hieß es.
Der mutmaßliche Verursacher des großen Brandes wurde laut Medien von der Polizei am Dienstag vernommen und unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Er soll nach einer Grillparty in Andratx noch glühende Grillkohle unachtsam entsorgt haben. Zeitweilig war das Feuer von bis zu 800 Angehörigen der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Militärischen Nothilfeeinheit UME unter Einsatz von 28 Flugzeugen und Hubschraubern bekämpft worden.
Verletzte oder beschädigte Häuser gab es nicht. Der Brand hatte aber Panik ausgelöst. Mehr als 800 Einwohner und Touristen waren vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden. Am Sonntag war unter anderem Estellencs komplett evakuiert worden. Alle Bewohner und Touristen konnten inzwischen in ihre Häuser und Hotels zurückkehren.
dpa - Bild: Jaime Reina (afp)