Die Behörden im Irak bekommen den Terror nicht in den Griff. Bei einer Serie von Bombenanschlägen sind am Montag mindestens 62 Menschen getötet worden. Insgesamt 14 Autobomben explodierten in hauptsächlich von Schiiten bewohnten Gebieten der Hauptstadt Bagdad und im Südirak. 200 Menschen erlitten Verletzungen. Das bestätigten Sicherheitskreise in Bagdad.
Die Anschläge richteten sich meist gegen gut besuchte Marktplätze, so etwa in den Bagdader Stadtteilen Sadr City, Habibija, Al-Bajaa, Al-Hurrija, Risala und Al-Schaab. Aber auch Restaurants und Tankstellen waren Zielpunkte des Terrors. Die Sicherheitsbehörden errichteten anschließend Kontrollpunkte in der ganzen Stadt, was zu Staus führte.
Bomben explodierten weiterhin im schiitischen Südirak in den Städten Kut und Basra. In den vergangenen Wochen hat sich die Gewalt im instabilen Zweistromland wieder verschärft. Seit Beginn des Fastenmonats Ramadan am 10. Juli starben nach offiziellen Angaben deutlich mehr als 300 Menschen bei Bombenanschlägen und bewaffneten Angriffen.
Der Terror gegen die Schiiten wird dem irakischen Ableger der Al-Kaida zugeschrieben. Die von Osama bin Laden gegründete Terrororganisation ist fundamentalistisch-sunnitisch. Die Zunahme der Gewalt weckt Befürchtungen, dass das Land erneut in bürgerkriegsähnliche Unruhen schlittern könnte, wie sie in den Jahren 2006 und 2007 vorherrschten. Schiiten und Sunniten hatten sich damals mit Terroranschlägen und Todesschwadronen bekämpft.
Die Mehrheit der Bevölkerung im Irak ist schiitisch. Unter dem 2003 von der US-Armee gestürzten Diktator Saddam Hussein waren die Sunniten privilegiert. Unter den darauffolgenden schiitischen Regierungen in Bagdad fühlten sie sich wiederum diskriminiert.
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