Papst Franziskus ist am Mittwoch zum bedeutendsten brasilianischen Marien-Wallfahrtsort Aparecida 260 Kilometer westlich von Rio geflogen. Dort will das Oberhaupt der katholischen Weltkirche eine Messe zelebrieren, zu der bis zu 200 000 Menschen erwartet werden. In Aparecida gelten wegen des Papst-Besuches strikte Sicherheitsmaßnahmen. Am Sonntag war dort ein selbstgebauter Sprengsatz gefunden und entschärft worden.
Der Papst aus Argentinien war bereits vor sechs Jahren als Erzbischof an dem katholischen Wallfahrtsort, der auf dem Glauben an eine Marienerscheinung im Jahr 1717 gründet. Am Abend will er nach Rio zurückkehren, um im Norden der Stadt im Hospital São Francisco de Assis eine neue Station zur Behandlung von Suchtkranken zu besuchen. Dort wird Franziskus auch eine kurze Ansprache halten.
Zuvor hatten an der Copacabana Hunderttausende junge Pilger aus aller Welt mit Musik und Gebeten den 28. Weltjugendtag eröffnet. Die Stimmung war fröhlich, friedlich und ausgelassen, obwohl das Wetter nicht ganz mitspielte. Das erste gemeinsame «Vater unser» erklang um 15.30 Uhr (Ortszeit) an dem weltberühmten Strand von Rio. Hunderttausende junge Katholiken aus aller Welt sprachen das «Gebet des Herrn» in ihrer jeweiligen Muttersprache. Niemand störte sich am strömenden Regen, niemand an dem peitschenden Wind. «Halleluja» sang die Band auf der gigantischen Bühne direkt auf dem Sandstrand nur 50 Meter vom anbrausenden Meer entfernt. Der Weltjugendtag unterm Zuckerhut hat begonnen, und die Pilger warten jetzt vor allem auf eins: ihr erstes Treffen mit Papst Franziskus an diesem Donnerstag.
dpa/sh - Foto: Luca Zennaro (afp)