«Der Horror, den niemand sah», titelte etwa die Turiner «La Stampa». Es dränge sich ähnlich wie im Fall Fritzl die Frage auf, so das Blatt, wieso niemand etwas bemerkt haben will. So war die Familie mehrfach aufgefallen und von der Sozialfürsorge kontrolliert worden. Das Opfer hatte mehrmals versucht, Anzeige zu erstatten. Die Frau war seit ihrem neunten Lebensjahr vom Vater missbraucht worden. Im Alter von zwölf Jahren wurde sie gezwungen, die Schule zu verlassen und wurde in einem dunklen Zimmer festgehalten. Der heute 63-Jährige berief sich anscheinend auf eine Art Familientradition, nach der der Vater Anrecht auf die erste Tochter hat. Ähnlich verfuhr der 41 Jahre alte Bruder des Opfers, dem auch die Vergewaltigung und Misshandlung seiner vier eigenen Töchtern im Alter von sechs bis 20 Jahren zur Last gelegt wird. Die Männer sitzen inzwischen in Haft, ihre fünf Opfer werden psychologisch betreut.
dpa fs