Die amerikanischen und europäischen Nachrichtendienste haben ihre Informationen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gebündelt und US-Angaben zufolge in einer Art Pool-System kooperiert. "Es gibt eine breite Zusammenarbeit zwischen befreundeten Nachrichtendiensten", sagte der frühere Chef des US-Geheimdienstes NSA, General Michael Hayden, am Rande des Sicherheitsforums in Aspen in einem ZDF-Interview.
Die Kooperation wurde laut ZDF offenbar bei einem geheimen Treffen der US-Dienste mit den Chefs der europäischen Nachrichtendienste kurz nach den Anschlägen vom 11. September vereinbart. "Wir waren sehr offen zu unseren Freunden", sagte Hayden. "Wir haben ihnen dargelegt, wie die Bedrohung aussah. Wir waren sehr klar darüber, was wir vorhatten in Bezug auf die Ziele, und wir baten sie um ihre Kooperation."
Diese sei dann auch zugesagt worden - auf der Grundlage einer "politischen Anleitung", nach der man die Terrorgefahr als gemeinsame Bedrohung ansah und die Dienste "soweit wie nach bestehenden Gesetzen möglich" kooperieren sollten. "Natürlich hatten die anderen Dienste ihre jeweils eigenen Kapazitäten und eigene Expertise", sagte Hayden. "Wir fanden einfach: Je mehr wir unsere Anstrengungen poolen, desto besser können wir unsere Länder schützen."
Hayden war von 1999 bis 2005 NSA-Chef, von 2006 bis 2009 Direktor der CIA.
dpa/sh - Archivbild: Matthew Cavanaugh (afp)