Der von den USA gejagte Geheimdienstexperte Edward Snowden hat nach den Worten des Moskauer Anwalts Anatoli Kutscherena in Russland nun offiziell vorläufiges Asyl beantragt. Ein entsprechendes Gesuch habe der 30-Jährige am Dienstag unterzeichnet, sagte Kutscherena der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Die russische Migrationsbehörde bestätigte am Dienstag den Eingang seines Antrags.
Der US-Amerikaner habe das Schreiben in der Transitzone des Moskauer Flughafens Scheremetjewo einem Mitarbeiter der Migrationsbehörde übergeben.
Als Mitglied der russischen Gesellschaftskammer hatte sich der Anwalt am Freitag mit Snowden im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo getroffen. Der 30-jährige Amerikaner hatte dabei erklärt, dass er Asyl in Russland anstrebe. Der Computerspezialist Snowden hatte den US-Ausspäh- und Datenskandal enthüllt.
Der IT-Experte sitzt seit mehr als drei Wochen in Moskau fest, nachdem die USA seinen Pass für ungültig erklärt hatten. «Er hat noch keine Dokumente erhalten, deshalb ist sein Status unverändert», sagte ein Informant im Transitbereich des Flughafens Scheremetjewo der Agentur Interfax.
Medien berichteten, Snowden gehe es weiter gut. Kremlchef Wladimir Putin hatte Snowden Asyl angeboten unter der Bedingung, dass der Amerikaner aufhöre, mit seinen Enthüllungen den USA zu schaden. Dazu sei er bereit, hatte der Flüchtige am Freitag vor Menschenrechtlern erklärt.
dpa/sd - Bild: The Guardian/afp