Milizen auf der Sinai-Halbinsel nutzen die Unruhen in Ägypten für Angriffe auf staatliche Ziele. So griffen Bewaffnete den internationalen Flughafen der Stadt Al-Arisch mit Panzerabwehrgeschossen an. In Rafah an der Grenze zum Gazastreifen wurde ein Armeeposten attackiert. Die Armee reagierte mit einem Hubschrauber-Einsatz.
Angesichts andauernder Übergriffe bewaffneter Milizen auf Sicherheitskräfte auf dem Sinai rechnen Beobachter mit einem größeren Militäreinsatz im Norden der Halbinsel. Am frühen Samstagmorgen setzte die Armee nach Angaben aus Sicherheitskreisen bereits Hubschrauber im Kampf gegen Dschihadisten ein.
Auf der Halbinsel tummeln sich seit den arabischen Aufständen und dem Sturz von Langzeitmachthaber Husni Mubarak im Februar 2011 immer mehr islamistische Milizen, Schmuggler und bewaffnete Banden. Seit der Entmachtung Mursis nehmen die Angriffe auf ägyptische Sicherheitskräfte weiter zu. Militäroperationen in der Region - die es auch unter Mursi gab - blieben in der Vergangenheit ohne langfristigen Erfolg.
Unterdessen wird in Kairo an einer neuen Regierung gearbeitet. Übergangs-Ministerpräsident Beblawi will am Samstag Gespräche mit Kandidaten für sein Kabinett führen.
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