Der Vatikan will den vom früheren Papst Benedikt XVI. begonnenen Dialog mit der ultrakonservativen Piusbruderschaft nach Informationen des «Focus» beenden. Eine entsprechende Erklärung des deutschen Glaubenspräfekten Müller stehe unmittelbar bevor, berichtet das Magazin heute unter Berufung auf Quellen in der Glaubenskongregation.
Anlass ist demnach eine Ende Juni veröffentlichte Erklärung der abtrünnigen Bruderschaft zum 25. Jahrestag ihrer von Rom als illegal betrachteten Bischofsweihen. Darin kritisiert sie das II. Vatikanische Konzil als «Ursache der schwerwiegenden Irrtümer, die gegenwärtig die Kirche zerstören».
Der im Februar zurückgetretene Benedikt wollte eine Versöhnung mit den Piusbrüdern und sie wieder in den Schoß der Kirche aufnehmen. Seine Annäherung an die Gruppe war massiv kritisiert worden - selbst von mehreren katholischen Bischöfen. Nachfolger Franziskus hat sich seit seinem Amtsantritt noch nicht öffentlich zu der Bruderschaft und den theologischen Konflikten mit ihr geäußert.
dpa/mh - Bild: Massimo Sestini (epa)