Rund zwei Wochen nach seiner Wahl hat der neue iranische Präsident Hassan Ruhani Hoffnungen auf rasche Wirtschaftsreformen gedämpft. Das Volk sollte nicht erwarten, die angesammelten Probleme der achtjährigen Präsidentschaft seines Vorgängers Mahmud Ahmadinedschad seien binnen Tagen oder Monaten zu lösen, sagte Ruhani am Mittwoch bei einem Treffen mit Geistlichen in der Hauptstadt Teheran. Der 64-Jährige tritt sein Amt offiziell Anfang August an.
Iran steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. So liegt die Inflationsrate in der Islamischen Republik bei mehr als 40 Prozent.
Im Atomstreit mit dem Westen setzt der moderate Kleriker auf mehr Transparenz. "Extremismus hat uns bis jetzt stets nur geschadet, davon müssen wir uns distanzieren und uns Richtung Mäßigung bewegen", sagte er. Wichtig für den Westen wird sein, wen Ruhani zum neuen Leiter der Atomorganisation und zum neuen Atom-Chefunterhändler ernennt.
Der Kandidat des Reformlagers hatte die Präsidentenwahl Mitte Juni überraschend deutlich im ersten Durchgang gewonnen.
dpa/mh - Bild: ho/afp