Israel rechnet nach dem Besuch von US-Außenminister John Kerry mit einer Wiederaufnahme von Friedensgesprächen. Kerry sei fest entschlossen, einen Durchbruch in Nahost zu erzielen, sagte Energieminister Silvan Schalom von der regierenden Likud-Partei am Montag. Er gehe davon aus, dass Kerry so lange weiter drängen werde, bis er Erfolg habe, sagte Schalom dem israelischen Rundfunk. Der US-Außenminister werde in Kürze wieder in der Region erwartet.
Kerry hatte am Sonntag nach viertägigen Gesprächen in der Region von "echten Fortschritten" gesprochen. Ein Durchbruch und die erhoffte Ankündigung eines Gipfeltreffens in der jordanischen Hauptstadt Amman blieben jedoch aus. Der US-Außenminister sagte aber, es sei ihm gelungen, eine sehr große Kluft zwischen Israelis und Palästinensern zu verkleinern. Er bemüht sich seit Monaten, die seit fast drei Jahren auf Eis liegenden Verhandlungen wieder in Gang zu setzen.
Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat sagte dem israelischen Armeesender am Montag, die Kluft sei in der Tat kleiner geworden. Er warf jedoch Israel vor, neue Gespräche zu sabotieren. "An einem Tag wache ich auf, und ein Regierungsminister sagt, eine Zwei-Staaten-Lösung sei möglich, und an einem anderen Tag sagt jemand, die Lösung sei tot und es werde nur einen Staat geben", sagte Erekat. "Die Regierung in Israel muss sich entscheiden, ob sie Frieden will oder immer wieder den Palästinensern die Schuld geben."
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