US-Präsident Barack Obama hat die ehemalige Gefangeneninsel Robben Island vor Kapstadt besucht, wo der südafrikanische Nationalheld Nelson Mandela jahrelang inhaftiert war.
Obama, der von seiner Ehefrau Michelle und seinen beiden Töchtern begleitet wurde, besichtigte am Sonntag die winzige Zelle, in der der frühere Anti-Apartheid-Kämpfer die meiste Zeit seiner 27-jährigen Haft gebrachte. In der Zelle befindet sich lediglich eine dünne Matratze auf dem Fußboden sowie ein Toiletteneimer.
Obama ging auch an einen Steinbruch, in dem Mandela zusammen mit anderen Anti-Apartheid-Aktivisten arbeite. Das ehemalige Gefängnis ist heute ein Museum. Der heute schwerkranke Mandela wurde 1990 aus der Haft entlassen und vier Jahre später zum ersten demokratischen Präsidenten Südafrikas gewählt.
Auf einen Besuch am Krankenbett von Nelson Mandela in Südafrika verzichtete Obama aus Rücksicht auf den Gesundheitszustand des 94 Jahre alten Nationalhelden. Allerdings Obama traf mit Mitgliedern der Mandela-Familie zusammen. Nach Angaben des Weißen Hauses nahmen zwei Kinder und sechs Enkelkinder Mandelas teil, nicht aber seine Ehefrau Graça Machel. Er hoffe, dass Mandela durch das Zusammensein mit seinen Angehörigen im Krankenhaus Frieden finde, sagte Obama den Angaben zufolge.
Am Abend wollte Obama an der Universität von Kapstadt eine politische Grundsatzrede halten. Es gehe dabei um die Themen Demokratie, Entwicklung und Sicherheit, verlautete aus dem Weißen Haus. Obama wolle eine neue Initiative in der Energiepolitik präsentieren. Mehr Afrikaner sollten Zugang zu elektrischen Strom bekommen
Der Gesundheitszustand Mandelas gilt weiter als kritisch - dennoch hofft Staatschef Jacob Zuma auf eine baldige Entlassung aus dem Krankenhaus. Mandela liegt seit drei Wochen in einer Klinik in Pretoria, er leidet an einer schweren Lungeninfektion.
dpa - Bild: Jim Watson (afp)