Tausende von Gegnern der islamistischen Regierung in Ägypten sind aus der Provinz nach Kairo gereist, um an den geplanten Massenprotesten gegen die Muslimbruderschaft teilzunehmen. Das Nachrichtenportal "youm7" meldete, die Organisatoren der zentralen Kundgebung auf dem Tahrir-Platz hätten die Straßen rund um den Platz am Sonntagmorgen mit Metallgittern und Sandsäcken abgesperrt.
Viele Menschen gingen aus Angst vor gewalttätigen Ausschreitungen am Jahrestag des Amtsantritts von Präsident Mohammed Mursi nicht zur Arbeit. Tausende von Ausländern hatten Kairo am Samstag verlassen. Die für den späten Sonntagnachmittag geplanten Demonstrationszüge sollten in Kairo auf dem zentralen Tahrir-Platz und vor dem Präsidentenpalast münden. Auch in anderen Provinzen waren Proteste geplant.
Ziel der Protestbewegung ist es, Mursi zum Rücktritt zu zwingen. Die Muslimbruderschaft, aus deren Reihen Mursi stammt, lehnt dies ab. Die Protestbewegung «Tamarod» (Rebellion) hat in den vergangenen Monaten nach eigenen Angaben über 22 Millionen Unterschriften von Bürgern gegen Mursi gesammelt. Das Nachrichtenportal «Al-Ahram» meldete unter Berufung auf ein Mitglied der Muslimbruderschaft, Unbekannte hätten in Bani Sueif zwei Gebäude der Partei der Muslimbrüder angezündet. Diese Angaben wurden offiziell jedoch nicht bestätigt.
dpa/rkr - Bild: Khaled Desouki (afp)