Die serbische Minderheit im Kosovo will die für den 3. November geplanten Kommunalwahlen boykottieren. Das kündigte der stellvertretende Direktor des Kosovo-Büros der serbischen Regierung, Krstimir Pantic, am Donnerstag in der Belgrader Zeitung «Novosti» an.
Die Wahlen sind eine der zentralen Voraussetzungen dafür, dass Serbien Beitrittsverhandlungen mit der EU beginnen kann. Diese sollen frühestens im Januar anlaufen, wenn Serbien bis dahin seine Beziehungen mit dem albanisch geprägten Kosovo normalisiert hat. Das wollen die EU-Staats- und Regierungschefs am Freitag beschließen.
Kommunalwahlen sind der Kern des am 19. April von der EU vermittelten Normalisierungsabkommens zwischen Belgrad und Pristina. «Die Serben wollen der sogenannten Unabhängigkeit Kosovos keine Legitimität verleihen», begründete Serbenführer Pantic den Wahlboykott seiner Landsleute: «Daher haben wir auch all die Jahre von Pristina organisierte Wahlen und deren Gesetze boykottiert».
Schließlich hätten sich die Serben in einem Referendum fast einstimmig dafür ausgesprochen, dass sie nichts mit dem fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo zu tun haben wollen. Diese Ablehnung von Kommunalwahlen sei in Stein gemeißelt: «Keine politische Partei kann eine Änderung dieser Position der Bürger erreichen», sagte Pantic.
dpa/cd