Die EU- Staats- und Regierungschefs mussten heute in Brüssel schweren Verwerfungen zwischen armen und reichen Partnern entgegenwirken. Unmittelbar vor dem Sondergipfel forderten neun mittel- und osteuropäische EU-Länder von führenden Volkswirtschaften wie Deutschland und Frankreich mehr Solidarität und eine Absage an Protektionismus. Angesichts milliardenschwerer Konjunkturpakete überall auf dem Kontinent versuchte die Gipfelrunde, die Einzelmaßnahmen der Staaten besser abzustimmen. Auch die dramatische Krise um den Autobauer Opel sollte am Rande zur Sprache kommen.
Das Krisentreffen ging dem Entwurf für die Schlusserklärung zufolge aber nicht auf die Forderung nach einem eigenen Stabilisierungsprogramm für Osteuropa ein. Stattdessen sollten die Finanzminister die Lage beobachten und «von Fall zu Fall» über konkrete Maßnahmen beraten. Ungarn legte ein Papier vor, das besondere Finanzhilfen in Höhe von 160 bis 190 Milliarden Euro für die mittel- und osteuropäischen Staaten fordert. Das lehnten jedoch Estland, die Slowakei und andere Länder ab.
dpa/pma