Die Zahl der Toten bei dem schweren Busunglück am Sonntag in Montenegro hat sich auf 18 erhöht. Das berichtete das montenegrinische Fernsehen am Montag unter Berufung auf die Behörden. 30 weitere Menschen seien noch in den Krankenhäusern. Wenigstens vier Personen schwebten in Lebensgefahr. Mehr als 100 Bürger hätten sich inzwischen zum Blutspenden gemeldet.
Der Bus mit rumänischen Urlaubern war nach einem Tunnel an einer Brücke von der Straße abgekommen und rund 40 Meter tief in die steile Schlucht des Moraca-Flusses gestürzt. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist noch nicht klar. Nach Angaben einer Verletzten soll der Fahrer relativ schnell aus dem Tunnel gefahren sein, der unmittelbar vor der Brücke liegt. Medien hatten zunächst unter Berufung auf Polizei und Rettungsdienste von rund 20 Toten berichtet.
Die zweispurige Transitstrecke nördlich der Hauptstadt durch das enge Moraca-Tal gilt als sehr gefährlich. Wegen der vielen Tunnel und Brücken sowie des schlechten Straßenzustands kommt es regelmäßig zu tödlichen Unfällen.
Ärzte aus der gesamten Region wurden an den Unfallort gebracht. Eine Sondereinheit der Polizei seilte Spezialisten in die Schlucht ab, um die Verunglückten zu bergen. Im Krankenhaus von Podgorica kämpften die Ärzte um das Überleben der zahlreichen Schwerverletzten.
Der montenegrinische Regierungschef Milo Djukanovic machte sich bei den Verletzten ein Bild von der Lage. Der rumänische Botschafter sprach von einer großen Tragödie für sein Land. Eine verletzte Frau berichtete, die Reisegruppe habe einen fünftägigen Urlaub an der montenegrinischen Küste an der südlichen Adria antreten wollen.
Der rumänische Außenminister Titus Corlatean will noch am Montag nach Montenegro reisen, um sich persönlich um den Rücktransport der Verletzten zu kümmern. Auch der Chef der rumänischen Notärzte ist in Podgorica eingetroffen.
belga/dpa/sd - Bild: Savo Prelevic (afp)