Bei einem Brand im Essener Marienkrankenhaus ist am Sonntagmorgen ein 59 Jahre alter Patient getötet worden. Einen zweiten, 65 Jahre alten Patienten fanden die Rettungskräfte in einem nicht direkt angrenzenden Zimmer tot in seinem Bett. Bei ihm wird untersucht, ob er an seiner Krankheit oder an den Folgen des Feuers gestorben ist. Die Ursache des Feuers, das um 03.55 Uhr gemeldet wurde, war zunächst völlig unklar. Vier Patienten kamen mit Verdacht auf Rauchvergiftung vorsorglich in andere Krankenhäuser, beim Personal gab es keine Verletzten.
«Es hat sehr heftig gebrannt. Das Zimmer ist völlig zerstört», sagte der Krankenhaus-Geschäftsführer Manfred Sunderhaus. Durch die hohen Temperaturen sei der Putz von Wänden und Decken geplatzt, berichtete die Feuerwehr. Knapp 60 Patienten aus drei Stationen seien in Sicherheit gebracht worden. Leichtere Fälle wurden nach Hause geschickt, die übrigen Patienten wurden innerhalb des Hauses verlegt. Das Krankenhaus arbeite weiter, Funktionsbereiche wie die Operationssäle seien nicht betroffen, sagte der Geschäftsführer. Das Haus hat insgesamt 350 Betten.
Das Feuer brach nach den Worten des Geschäftsführers in einem Krankenzimmer einer internistischen Station im dritten Stock des Hauses aus. Auch das Nachbarzimmer sei durch Rauch und Flammen beschädigt worden. Das Feuer habe sich durch das zerstörte Fenster des Krankenzimmers hindurchgefressen und der Rauch sei über die Außenfassade auch in die darüber liegenden Stationen im vierten und fünften Stock gezogen, so die Feuerwehr. Deshalb mussten auch die dortigen Patienten in Sicherheit gebracht werden.
Die Patienten, die nicht selbst gehen konnten, wurden in ihren Betten oder Rollstühlen geschoben, gestützt oder getragen und zunächst in Nachbarstationen auf demselben Stockwerk gebracht. Später wurden sie zentral in der Cafeteria des Hauses betreut. Der Einsatz habe gezeigt, wie wichtig geschlossene Brandschutztüren seien: Trotz der starken Rauchentwicklung sei ein Großteil des Hauses rauchfrei und damit weiter nutzbar, so die Feuerwehr.
dpa/sh