In der Türkei dauern die stillen Proteste gegen die Regierung von Ministerpräsident Erdogan an. Nach Berichten von Augenzeugen versammelten sich auch am Donnerstag wieder hunderte Menschen auf dem Taksim-Platz in Istanbul.
Die Polizei sei präsent und habe auch mindestens einen Wasserwerfer auf dem Platz, sich bisher aber zurückgehalten. Zuletzt war sie wiederholt mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen.
Sicherheitsleute in Zivilkleidung, die Polizeiwesten trugen, liefen durch umliegende Straßen. Insgesamt war die Lage nach fast drei Wochen heftiger Demonstrationen ruhig.
Türkische Lira sinkt auf Rekordtief
Der Sinkflug der türkischen Lira setzt sich fort. Am Donnerstag fiel sie zum amerikanischen Dollar auf ein Rekordtief. Im Gegenzug kostete der Dollar mit bis zu 1,93 Lira so viel wie noch nie. Der Euro notiert derzeit bei 2,54 Lira. Das ist nah am Rekordhoch von 2,57 Lira, das Mitte 2011 erreicht worden war.
Beobachter nennen zwei Gründe für die Entwicklung in den letzten Wochen. Zum einen haben die Massenproteste gegen die türkische Regierung zu großer Unsicherheit unter internationalen Investoren geführt. Zum anderen leidet der türkische Finanzmarkt wie auch viele andere Börsenplätze unter der Aussicht auf ein Ende der Geldschwemme in den USA.
Am Mittwochabend hatte US-Notenbankchef Ben Bernanke einen Stopp der Anleihekäufe bis Mitte 2014 in Aussicht gestellt. Das veranlasst viele Anleger dazu, ihre Engagements aufzulösen.
dpa/dradio/mh - Bild: Ozan Kose (afp)