Bei zwei Anschlägen in der pakistanischen Unruheprovinz Baluchistan sind am Samstag mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. In der Provinzhauptstadt Quetta tötete eine Bombe in einem Bus für Studentinnen der Sardar-Bahadur-Khan-Frauenuniversität mindestens elf Menschen, wie die Polizei mitteilte. Weitere 17 wurden verletzt.
Zuvor hatten Aufständische das ehemalige Wohnhaus des Staatsgründers Mohammed Ali Jinnah in der Ortschaft Ziarat nach Polizeiangaben mit Panzerfäusten teilweise zerstört und dabei einen Polizisten getötet.
Das Quaid-e-Azam-Residenz-Museum, in dem Erinnerungsstücke an Jinnah ausgestellt waren, fing nach dem Angriff Feuer und brach zum Teil ein. Jinnah hatte in dem zweistöckigen Holzhaus aus dem Jahr 1892 etwa zwei Monate lang gelebt, bevor er 1948 starb. Er war Chef der Muslime in Britisch-Indien und gründete 1947 den muslimisch dominierten Staat Pakistan. Ministerpräsident Nawaz Sharif verurteilte den Angriff auf das Museum scharf.
Bisher hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt. In Baluchistan kämpfen mehrere Separatistengruppen mit Gewalt für eine größere Unabhängigkeit der Provinz von Islamabad. Auch die radikalislamischen Taliban-Milizen sind in der Region aktiv.
dpa/mh - Bild: Banaras Khan (afp)