Papst Franziskus hat am Freitag den Führer der anglikanischen Kirche, Justin Welby, zu einer ersten Audienz im Vatikan empfangen. Bei dem Treffen mit dem seit März amtierenden Erzbischof von Canterbury hob der Papst die gemeinsame Suche nach Annäherung und Einheit hervor.
"Die Geschichte der Beziehungen zwischen der Kirche von England und der katholischen Kirche ist lang, komplex und nicht schmerzfrei", sagte Franziskus. Ihre Begegnung mit einer gemeinsamen Andacht gebe dabei den täglichen Bemühungen um eine größere Einheit unter den Christen frische Impulse, fügte er an.
Welby ist als Erzbischof von Canterbury Oberhaupt einer Weltgemeinschaft von 77 Millionen Anglikanern. Im 16. Jahrhundert hatten Englands Bischöfe erklärt, der Papst sei nicht mehr das Oberhaupt ihrer Kirche, und sich damit von Rom losgesagt.
Franziskus dankte der Kirche von England für die Bemühungen, seinen Vorgänger Benedikt XVI. zu verstehen. Dieser hatte spezielle Strukturen für Anglikaner geschaffen, die in die Kirche Roms zurückkehren wollen. Wichtig sei jetzt die gemeinsame Förderung der christlichen Werte - die soziale Gerechtigkeit, die Verteidigung des Lebens, die auf der Ehe begründete Familie und der Weltfrieden, sagte der Papst.
dpa/mh