Die für den 30. Juni geplanten Massenproteste in Ägypten werfen dunkle Schatten voraus. In der Nacht zum Donnerstag kam es im Osten der Stadt Alexandria zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Anhänger der regierenden Muslimbrüder und Angehörigen der sogenannten "Rebellion-Bewegung". Dabei wurden nach Informationen der Nachrichten-Website "youm7" sechs Oppositionelle verletzt.
Die oppositionelle Bewegung hatte auf den Straßen der zweitgrößten Stadt des Landes zuvor unter dem Slogan "Die Muslimbrüder sind Lügner" Unterschriften gesammelt.
Ziel der Bewegung ist es, am 30. Juni - dem ersten Jahrestag des Amtsantritts von Präsident Mohammed Mursi - 15 Millionen Unterschriften von Bürgern, die dem Präsidenten "das Vertrauen entziehen", vorzulegen.
Mursi war 2012 als Kandidat der Muslimbruderschaft angetreten. Er gewann die Stichwahl mit 51,7 Prozent. Viele Ägypter werfen ihm nun vor, er habe "die Ziele Revolution des 25. Januar 2011 verraten". Außerdem machen sie ihn für die aktuelle Wirtschaftskrise und den Anstieg der Kriminalität verantwortlich. Die Aktivisten haben bisher nach eigenen Angaben rund 13 Millionen Unterschriften gesammelt.
dpa/sh