Die Quelle des "würzigen bis ätzenden Gestanks" über Köln ist gefunden. Ein Hubschrauber war auch auf der Suche nach der Quelle des Gestanks. Bei einem Brand in einem Chemiewerk rund 30 Kilometer nördlich in Neuss sei in der Nacht der Stoff Sotolon ausgetreten, der am Dienstag große Teile Kölns mit einem Brühwürfelgeruch überzog. Wie die Feuerwehr Köln am Dienstag mitteilte, habe keine Gesundheitsgefahr bestanden. Der betroffene Betrieb in Neuss stellt Aromen für die Lebensmittelindustrie her.
Das Geruchsmittel Sotolon ist nach Feuerwehrangaben etwa in Liebstöckel enthalten, auch Maggi-Kraut genannt. Bei Untersuchungen von Luftproben konnte zunächst kein besonderer Stoff nachgewiesen werden. Allerdings reagiere die menschliche Nase viel empfindlicher auf derartige Geruchsaromen als technische Messgeräte, sagte ein Feuerwehrsprecher. Auch auf Twitter berichten zahlreiche Nutzer über den herzhaften Mief der "Maggikalypse".
Ein "würziger bis ätzender Gestank" unbekannter Herkunft hängt seit dem frühen Dienstagmorgen über Köln. Wie die Feuerwehr mitteilte, gingen um 6:40 Uhr die ersten Meldungen besorgter Bürger ein.
Ein Mitarbeiter eines Bürgeramts war am Morgen wegen starker Übelkeit ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es sei jedoch völlig unklar, ob die Symptome mit dem Mief zusammenhingen, sagte der Sprecher. Die Feuerwehr erkunde weiterhin mit Messfahrzeugen das Stadtgebiet und nehme Luftproben.
dpa/okr - Archivbild: Thomas Wolf