Die Lage zwischen dem Sudan und dem Südsudan spitzt sich erneut zu: Truppen aus dem Sudan sind nach Angaben der südsudanesischen Regierung in Juba ins Territorium des Nachbarlandes vorgerückt. "Sudanesische Streitkräfte befinden sich im Südsudan, etwa zehn Kilometer hinter der Grenze", sagte der südsudanesische Informationsminister Barnaba Mariel Benjamin am Montag dem britischen Sender BBC.
Die Soldaten befinden sich offenbar in der entmilitarisierten Pufferzone, auf die sich beide Seiten zuletzt bei langwierigen Verhandlungen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba geeinigt hatten. "Khartum respektiert die Vereinbarungen nicht und bricht jede Vereinbarung, besonders wenn es um den Südsudan geht", erklärte Benjamin.
Bereits am Wochenende hatte der Sudan den Ölfluss aus dem Süden durch seine Leitungen gestoppt. Der sudanesische Präsident Omar al-Baschir wirft dem Nachbarland vor, Rebellen zu unterstützen, die gegen die Regierung in Khartum kämpfen.
Erst im März hatten sich beide Seiten unter Vermittlung der Afrikanischen Union (AU) darauf geeinigt, die Ölproduktion nach einem Jahr wieder aufzunehmen. Die meisten Ölreserven liegen im seit 2011 abgespaltenen Süden, laufen aber über Leitungen im Norden.
dpa/jp