Die Taliban haben am Montagmorgen den Flughafen von Kabul sowie ein Regierungsbüro im Süden des Landes angegriffen. 13 islamistische Kämpfer sowie drei Polizisten kamen nach offiziellen Angaben insgesamt ums Leben.
Den Flughafen der afghanischen Hauptstadt griffen die Taliban im Morgengrauen an. Vier Stunden lang lieferten sich Taliban und Sicherheitskräfte ein Gefecht. Zwei Angreifer sprengten sich in die Luft, die anderen fünf seien von Soldaten erschossen worden, sagte Polizeichef Ajob Salangi: "Die Lage ist unter Kontrolle." Die Aufständischen hatten von zwei besetzten Wohnhäusern aus angegriffen. Soldaten würden nun die Gebäude durchsuchen, sagte Salangi.
Informationen über getötete Zivilisten oder Soldaten auf dem Flughafengelände gebe es nicht. Der gesamte Flugverkehr wurde allerdings für mehrere Stunden unterbrochen. Das Gefecht habe geringe Schäden an der Startbahn hinterlassen, mittlerweile laufe der Flugbetrieb wieder, sagte ein Sprecher des Flughafens.
Ein Taliban-Sprecher sagte der dpa, einige Selbstmordattentäter hätten den Flughafen angegriffen. Die Aufständischen hätten den afghanischen Soldaten schwere Verluste beigebracht und mehrere Kampfhubschrauber zerstört. Der Wahrheitsgehalt der Aussagen war nicht zu überprüfen. Der Angriff erfolgte mit Panzerfäusten und automatischen Gewehren. Ziel des Angriff war der militärische Teil des Flughafen mit dem Hauptquartier des Nato-Kommandos.
In der Zwischenzeit zündete ein Selbstmordattentäter eine Bombe vor dem Eingang der Regionalregierung in Kalat, der Hauptstadt der südafghanischen Provinz Sabul. Gleichzeitig stürmten fünf Bewaffnete in das Büro des Provinzgouverneurs. Sie töteten drei afghanische Polizisten und verletzten drei weitere, bevor die Sicherheitskräfte sie erschossen, wie der Polizeichef der Provinz, Ghulam Sakhi Roghlewani, berichtete.
Im Mai hatte ein Selbstmordkommando der radikalislamischen Taliban ein Gelände einer internationalen Organisation in Kabul angriffen, die den Vereinten Nationen angegliedert ist. Es war zu einem stundenlangen Gefecht und Toten gekommen.
Nato-Konvoi in Pakistan angegriffen - Tote
Mehr als ein Dutzend Bewaffnete haben am Montag einen Fahrzeugkonvoi der Nato im Nordwesten Pakistans angegriffen. Zwei Fahrer seien getötet, drei Helfer verletzt worden, hieß es von Behörden vor Ort. Mit Granatwerfern hatten die Angreifer die Laster in der Region Jamrud im Stammesgebiet Khyber unter Beschuss genommen. Zwei Nato-Fahrzeuge fingen Feuer und wurden komplett zerstört. Die Angreifer flohen.
Hinter dem Angriff werden die Taliban vermutet. Im April hatten pakistanische Truppen einen Militäreinsatz in dem Bezirk nahe der afghanischen Grenze gegen Aufständische begonnen. Am Sonntag hatte die Armee verkündet, strategische Teile des Gebiets nun unter Kontrolle zu haben.
dpa/jp/sh - Foto: Massoud Hosseine (afp)