Der Kampf um das Bürgermeisteramt in Rom steht im Zentrum der kommunalen Stichwahlen in Italien, die am Sonntag begonnen haben. Bis Montag können etwa viereinhalb Millionen Wahlberechtigte in insgesamt 67 Städten und Gemeinden ihre Bürgermeister neu bestimmen, darunter auch in Ancona, Brescia und Siena. Das Interesse an der Abstimmung war zunächst aber noch geringer als in der ersten Runde der Wahlen in einem Teil der Kommunen vor zwei Wochen.
Bis zum Mittag gaben nur gut neun Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimmen ab, fast zwei Prozentpunkte weniger als im Mai. In der umkämpften Hauptstadt Rom waren es nach den offiziellen Zahlen des Innenministeriums 8,26 Prozent nach 9,32 Prozent vor zwei Wochen. Die etwa 5000 Wahllokale in den Städten sollten am Sonntag noch bis 22:00 Uhr geöffnet sein und am Montag dann wieder bis 15:00 Uhr.
In der ersten Runde vor zwei Wochen hatte vor allem das Mitte-Links-Bündnis von Ministerpräsident Enrico Letta gut abgeschnitten. Lettas Bündnis gewann von 16 Bürgermeisterwahlen fünf direkt und geht jetzt bei den übrigen elf mit einem Vorsprung in die Stichwahlen. Die Abstimmungen gelten auch als ein wichtiger Stimmungstest für Lettas große Koalition in Rom.
In der umkämpften Hauptstadt Rom kam der linke Kandidat Ignazio Marino im ersten Durchgang auf 42,6 Prozent der Stimmen. Er ging mit klarem Vorsprung vor Amtsinhaber und Mitte-Rechts-Politiker Gianni Alemanno in die Stichwahlen.
Sorgen macht den Politikern vor allem die bereits beim ersten Durchgang mit 62,4 Prozent - für italienische Verhältnisse - extrem geringe Wahlbeteiligung.
dpa/rkr - Archivbild: Tiziana Fabi (afp)