Bei Angriffen auf Angehörige der internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf sind mindestens vier Soldaten ums Leben gekommen. Wie die Nato-geführte Truppe am Samstag mitteilte, könnte es sich in einem Fall um einen sogenannten Insider-Angriff handeln. Dabei seien drei Soldaten im Osten des Landes ums Leben gekommen. In der westlichen Provinz Farah wurde ein italienischer Offizier bei einem Anschlag getötet. Drei weitere Italiener wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Rom verletzt.
Von Insider-Angriffen spricht man, wenn sie von Angehörigen der afghanischen Sicherheitskräfte ausgehen. Entsprechenden Hinweise gehe man nach, teilte die Isaf am Samstag bezüglich des Angriffs im Osten Afghanistans mit. Einzelheiten zu dem Vorfall wurden nicht genannt.
Laut italienischem Verteidigungsministerium wurde das Fahrzeug der italienischen Soldaten in der Gegend der Stadt Farah in der gleichnamigen Provinz angegriffen, als sie sich auf dem Rückweg von einem gemeinsamen Einsatz mit afghanischen Truppen zu ihrem Stützpunkt befanden.
Staatspräsident Giorgio Napolitano und Regierungschef Enrico Letta zeigten sich bestürzt über den erneuten Todesfall bei den italienischen Truppen. Seit 2004 sind damit 53 Italiener in Afghanistan ums Leben gekommen, die meisten bei Angriffen und Anschlägen durch Aufständische.
Mindestens neun Tote bei Drohnenangriff in Pakistan
Bei einem mutmaßlichen US-Drohnenangriff im Nordwesten Pakistans sind mindestens neun Menschen getötet worden. Sechs Raketen seien von dem unbemannten Fluggerät auf das Anwesen eines Talibanführers in Nord-Waziristan, einem Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan, abgefeuert worden, hieß es am Samstag aus Sicherheitskreisen. Bei den Opfer handele es sich um Mitglieder eines örtlichen Clans. Alle seien namentlich bekannt.
Es war der erste Drohnenangriff seit der Amtseinführung von Premierminister Nawaz Sharif am vergangenen Mittwoch. In seiner ersten Rede hatte der Regierungschef ein Ende des "Kapitels der Drohnenangriffe" angemahnt.
dpa/mh