Im Internet ist ein Video aufgetaucht, auf dem die Enthauptung eines Schiiten zu sehen ist. Die Szenen sollen sich in Syrien abgespielt haben. Die mutmaßlichen Täter sprechen neben Arabisch auch Flämisch und Französisch, was die Behörden in Belgien beunruhigt. Die föderale Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Allerdings lässt sich derzeit nicht feststellen, ob das Video echt ist oder ob es sich dabei um islamistische Propaganda handelt.
Über die sogenannten Syrien-Kämpfer haben die EU-Innenminister unterdessen am Freitag in Luxemburg beraten. Dabei handelt es sich um junge Europäer, die nach Syrien ziehen und dort an Kriegshandlungen teilnehmen.
Die große Angst der EU-Staaten ist groß: Was passiert mit den jungen Muslimen, wenn sie nach Europa zurückkehren? Werden sie ihren Kampf hier fortsetzen? Neben Innenministerin Joëlle Milquet ist auch der deutsche Amtskollege Hans-Peter Friedrich sehr besorgt über die aktuelle Situation.
Bis zu 600 Islamisten aus Europa sollen nach Syrien ausgereist sein, schätzungsweise 80 davon aus Belgien. Die EU-Länder wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren, Informationen austauschen und gemeinsame Präventionsmaßnahmen ausarbeiten. Außerdem soll der Kampf gegen die Radikalisierung im Internet verstärkt werden. Unter anderem in den Sozialnetzwerken wollen die EU-Staaten einen Gegenangriff starten.
Im September soll es in Brüssel ein neues Treffen zum Thema geben - dann mit dem syrischen Nachbarland Türkei am Tisch. Belgien wird die Beratungen vorbereiten.
In dem Fall des brutalen Enthauptungs-Videos ermittelt die föderale Staatsanwaltschaft inzwischen. Die Echtheit des Films ist bisher nicht nachzuweisen. Allerdings geht die Justiz anderen Hinweisen nach, wonach Belgier an der Tötung von Menschen in Syrien beteiligt waren. Die Islamisten sollen aus dem Umfeld der extremistischen Sharia-Bewegung stammen.
Bild: belga