Bei einem Massenausbruch aus einem Gefängnis im westafrikanischen Niger sind mehrere mutmaßliche Terroristen entkommen. Unter den Entflohenen sei auch der Malier Cheibane Ould Hama, der im Juni 2012 für schuldig befunden worden war, für den Tod von vier Saudis und einem Amerikaner verantwortlich zu sein, berichtete der französische Sender RFI am Montag. Er werde als höchst gefährlich eingestuft und fieberhaft gesucht. Insgesamt konnten 22 Häftlinge fliehen.
Der Ausbruch in der Hauptstadt Niamey, bei dem zwei Wächter getötet und drei verletzt wurden, hatte sich Regierungsangaben zufolge am Samstag ereignet. Offenbar hatten mehrere Mitglieder der islamistischen Sekte Boko Haram aus Nigeria das Gefängnis angegriffen und den Häftlingen zur Flucht verholfen. Sie sollen Komplizen in der Haftanstalt gehabt haben. Drei Extremisten der Boko Haram wurden RFI zufolge festgenommen. Viele Bürger in Niamey hätten Panik bekommen, hieß es.
Erst vor rund einer Woche hatten Islamisten in Niger eine französische Urangrube und ein Militärcamp angegriffen. Bei den Bombenanschlägen waren mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Zu der Tat hatten sich die im Nachbarland Mali aktive «Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika» (MUJAO) und die Islamistengruppe «Die mit Blut unterzeichnen» bekannt. Die Attacken wurden als Vergeltung für den französischen Militäreinsatz in Mali gewertet.
dpa/est - Bild: str/afp