Nach der SNCB steigt jetzt auch die niederländische Bahn NS aus dem Fyra-Projekt aus. Das berichtet die niederländische Zeitung "De Telegraaf". Die NS ist federführend an der Hochgeschwindigkeitsverbindung beteiligt und hat weit mehr Fyra-Züge bestellt als die belgische Bahn.
Letzten Freitag hatte die SNCB den Vertrag mit dem italienischen Hersteller AnsaldoBreda beendet. Begründet wurde der Schritt mit einer Pannenserie der Fyra-Züge. Mal klemmten die Türen, mal streikten die Bremsen, mal stoppte der Zug auf freier Strecke, weil der Bordcomputer ausgefallen war. Im Dezember 2012 war der neue Schnellzug zwischen Brüssel und Amsterdam gestartet - und seither gab es laufend Verspätungen und Zugausfälle.
Der italienische Hersteller droht mit juristischen Schritten gegen die SNCB wegen Vertragsbruchs. Ein Unternehmenssprecher von AnsaldoBreda sagte, die SNCB habe gelogen, die technischen Gründe seien nicht ausschlaggebend für den Rückzug aus dem Vertrag gewesen.
belga/est - Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)