Bei der EU in Brüssel würden viele die Krise noch immer nicht ernst nehmen. Frankreich sei "null vorbereitet", wird EU-Energiekommissar Günther Oettinger in der Bild-Zeitung zitiert. Bulgarien, Rumänien und Italien seien im Grunde genommen kaum noch regierbar. Das ständige "Gemeckere" aus Großbritannien sei er leid.
Und auch Deutschland setze die falschen Schwerpunkte unter anderem mit dem Betreuungsgeld, der Frauenquote oder dem Nein zum Fracking, der umstrittenen Methode, Gas mit Hilfe von Chemikalien aus dem Erdreich zu befördern. Kurzum: Ein Rundumschlag.
Die Reaktionen auf Oettingers Äußerungen fallen ganz unterschiedlich aus. Bei der EU-Kommission betont man, Oettinger habe in seinem eigenen Namen gesprochen, als Politiker und nicht stellvertretend für die Brüsseler Behörde. Andere wie der Europa-Parlamentspräsident Martin Schulz sagen: "Nicht die EU ist ein Sanierungsfall, sondern Oettinger".
Unterm Strich muss man sagen, ganz verkehrt sind die Einschätzungen des Deutschen nicht. Ganz unrecht hat er ja nicht. Allerdings macht der Ton bekanntlich die Musik.
Archivbild: Oliver Hoslet (epa)