Die Teilkommunalwahlen in Italien, zu denen am Sonntag und am Montag sieben Millionen Wähler aufgerufen waren, stärken die Partito Democratico, die Mitte-links-Gruppierung des seit einem Monat amtierenden Premiers Enrico Letta.
Deren Bürgermeisterkandidat in Rom, Ignazio Marino, geht mit 42 Prozent als stärkster Bewerber in die Stichwahl am 9. und 10. Juni. Der Chirurg und Senator schnitt überraschend hoch ab im Vergleich zum scheidenden Amtsinhaber Gianni Alemanno, einem Vertrauensmann von Ex-Premier Silvio Berlusconi, der sich mit 30 Prozent der Stimmen begnügen musste.
Die große Überraschung des Wahlgangs ist die hohe Stimmenenthaltung. Die Nicht-Wähler waren die stärkste "Partei" beim Urnengang. Lediglich gut 62 Prozent der Wahlberechtigten gaben in den 154 beteiligten Gemeinden ihre Stimmen ab. Das waren nahezu 15 Prozent weniger als bei den letzten Kommunalwahlen vor fünf Jahren. Dies wird von politischen Beobachtern als klares Zeichen der starken Politikverdrossenheit gewertet.
orf/mh - Bild: Gabriel Bouys (afp)