Wichtiger Stimmungstest für Italiens neue politische Führung: Rund einen Monat nach Amtsantritt der Regierung von Enrico Letta wurde in 564 italienischen Gemeinden gewählt. Knapp sieben Millionen Italiener waren laut Innenministerium aufgerufen, von Sonntagmorgen bis zum Montagnachmittag bei den Kommunalwahlen ihre Stimme abzugeben und neue Bürgermeister und Stadträte zu bestimmen.
Italiens große Koalition wird wesentlich von der konservativen PdL-Partei (Volk der Freiheit) des Ex-Regierungschefs Silvio Berlusconi und der Mitte-Links-Partei PD (Demokratische Partei) getragen. Bei den Kommunalwahlen treten diese gegeneinander an.
Besonders spannend ist dabei der Kampf um das Bürgermeisteramt in der Hauptstadt Rom. Dort tritt Mitte-Rechts-Kandidat und Amtsinhaber Gianni Alemanno gegen PD-Kandidat Ignazio Marino an. Alemanno gehört zur PdL Berlusconis.
Insgesamt bewerben sich 19 Kandidaten um das Amt des Bürgermeisters in Rom. Nach Angaben italienischer Medien ist der Wahlzettel rund 1,20 Meter lang. Jüngsten Umfragen zufolge kommt Alemanno auf knapp über 30 Prozent der Stimmen. Mit ersten Ergebnissen wird am Montagabend gerechnet. Wird im ersten Wahlgang in den Städten mit über 15 000 Einwohnern kein neuer Bürgermeister gefunden, kommt es zwei Wochen später am 9./10. Juni zu Stichwahlen.
dpa/sh - Bild: Gabriel Bouys (afp)