Libanesische Milizen mischen sich immer stärker in den syrischen Bürgerkrieg ein. Allein an der Schlacht um die strategisch wichtige Stadt Al-Kusair an der Grenze zum Libanon seien inzwischen rund 2000 Kämpfer der Schiitenbewegung Hisbollah beteiligt, sagte, Abu Raad, ein syrischer Aktivist aus der Region, am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Das Blutvergießen in Syrien weitet sich inzwischen auch immer mehr auf den Libanon aus.
Im Nordlibanon sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen bei Kämpfen zwischen Unterstützern des Regimes von Syriens Präsident Baschar al-Assad und dessen Gegnern binnen einer Woche mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Aktivisten berichteten aus der hartumkämpften syrischen Kleinstadt Al-Kusair, dass Regierungstruppen mit Hilfe der Hisbollah eine neue Offensive gestartet hätten.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete derweil, dass die Streitkräfte zahlreiche «Terroristen» in Al-Kusair getötet hätten. Gruppen, die den Kämpfern in der Stadt zu Hilfe eilen wollten, seien aufgehalten und die meisten ihrer Mitglieder ebenfalls getötet worden.
Österreich warnte unterdessen vor einer Bewaffnung der syrischen Rebellen. Außenminister Michael Spindelegger wies vor den Beratungen über das EU-Waffenembargo gegen Syrien an diesem Montag auf Konsequenzen für die UN-Mission auf den Golanhöhen hin. «Für uns wäre es in diesem Fall sehr, sehr schwierig, das Mandat weiter auszuüben», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Samstag). Mit rund 370 Soldaten stellt Österreich etwa ein Drittel der UN-Truppe, die auf dem Golan seit 1974 die Einhaltung der Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israels und Syrien überwacht.
Wenn die EU-Außenminister bei ihrem Treffen am kommenden Montag in Brüssel keine einstimmige Entscheidung treffen, laufen Ende Mai sämtliche EU-Sanktionen gegen Syrien aus.
dpa/jp - Bild: Ghassan Sweidan (afp)