Nach dem Doppelanschlag auf eine Uranmine und ein Militärcamp im westafrikanischen Staat Niger haben französische Spezialkräfte eingegriffen, um eine Geiselnahme zu beenden. Bei dem Einsatz am Freitagmorgen seien mindestens zwei Terroristen getötet worden, sagte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian in Paris. Der nigrische Präsident Mahamadou Issoufou habe zuvor um Unterstützung für seine Truppen gebeten. Bei den Autobomben-Anschlägen am Donnerstag waren mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Dazu bekannt hat sich die Gruppe des berüchtigten Islamisten Mokhtar Belmokhtar.
Der Algerier ("Der Einäugige") habe die Angriffe direkt beaufsichtigt, berichtete die mauretanische Webseite "Al-Akhbar" am Freitag. An Planung und Ausführung der Anschläge seien Belmokhtars Gruppe "Die mit Blut unterzeichnen" und die "Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika" (MUJAO) beteiligt gewesen.
Belmokhtar, der bereits mehrfach totgesagt worden ist, wird auch eine blutige Geiselnahme in einer Gasförderanlage in der Sahara im Süden Algeriens zugeschrieben. Die Aktion, bei der im Januar Dutzende Menschen starben, richtete sich gegen das militärische Eingreifen Frankreichs im Nachbarland Mali. Im Norden Malis hatte die MUJAO 2012 mit anderen Extremisten die Herrschaft übernommen, bis französische Interventionstruppen das Gebiet dann zurückeroberten.
Die am Donnerstag verübten Anschläge hatten das Uranbergwerk des französischen Atomkonzerns Areva in Arlit und ein Militärcamp in der Stadt Agadez zum Ziel. Bei den Toten handelte es sich hauptsächlich um Soldaten, aber auch ein nigrischer Areva-Angestellter kam ums Leben. Auch diese Anschläge werden als Vergeltung für den französischen Militäreinsatz in Mali gewertet. Viele Dschihadisten, die dort aktiv waren, haben sich seither über die Grenze in andere Länder der Sahel-Zone abgesetzt.
dpa/sd - Bild: str/afp