Während im Osten des Kongos neue Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen toben, hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die schnelle Entsendung einer 3000 Mann starken Eingreiftruppe der Vereinten Nationen versprochen. Die überwiegend aus Südafrika und Tansania stammenden Soldaten würden bereits in den nächsten ein oder zwei Monaten ihren Einsatz beginnen, erklärte Ban am Freitag bei einem Besuch in der Region.
Der UN-Sicherheitsrat hatte die neue Mission im März beschlossen. Sie soll die bereits im Land stationierten 19.000 Blauhelm-Soldaten (Monusco) unterstützen, um die Krisenregionen in dem zentralafrikanischen Land zu stabilisieren.
Ban wurde bei seiner Reise vom Weltbank-Präsident Jim Yong Kim begleitet. Nach einer Kurzvisite in der umkämpften kongolesischen Provinzhauptstadt Goma war Ban ins Nachbarland Ruanda und am Freitag nach Uganda weitergereist. Er lobte die Bemühungen der Staaten in der Region um ein dauerhaftes Friedensabkommen. "Dies ist die beste Chance auf Frieden, die es in langer Zeit gab."
Seit November Deal gesucht
Bereits seit November wird in der ugandischen Hauptstadt Kampala um einen Deal gerungen. Der Kongo und zehn Nachbarländer hoffen, dass es noch in diesem Jahr zu einer Unterzeichnung kommt. Allerdings räumte der UN-Chef ein, dass es schon in der Vergangenheit derartige Abkommen gab, die jedoch nicht eingehalten wurden.
"Der Konflikt im Kongo muss zu einem Ende kommen", betonte Ban nach einem Treffen mit dem ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni. "Die Botschaft der Menschen in Goma war klar: Sie wollen Frieden, sie haben den Krieg satt." Jim Yong Kim hatte bereits am Mittwoch Entwicklungsgelder für die Region der Großen Seen in Höhe von einer Milliarde Dollar (774 Millionen Euro) angekündigt.
Seit Anfang der Woche sind in dem Gebiet um Goma wieder schwere Gefechte aufgeflammt. Tausende Menschen sind auf der Flucht. Die Regierung und die Vereinten Nationen haben Uganda und Ruanda wiederholt vorgeworfen, die Rebellen der so genannten "M23-Bewegung" zu unterstützen. Beide Länder haben dies stets bestritten.
dpa/sd- Bild: Michel Sibiloni (afp)