Drei Frauen sind im südlichen Ägypten Opfer eines grausamen, sogenannten Ehrenmords geworden. Eine 58-jährige Frau und ihre beiden Töchter im Alter von 33 und 32 Jahren seien am späten Donnerstagabend von zehn männlichen Familienmitgliedern nahe der Tempelstadt Luxor getötet worden, teilten ägyptische Sicherheitsbehörden am Freitag mit.
Die Täter waren demnach zunächst in das Haus ihrer Opfer eingedrungen und hatten die Frauen dort ermordet. Dann haben sie laut Behörden die Leichen in Säcke gesteckt, diese mit Steinen beschwert und in den Nil geworfen.
Grund für die Tat sei ein nicht näher begründeter Verdacht gewesen, dass die Frauen mit ihrem Verhalten der Familienehre schaden könnten. Einer der mutmaßlichen Täter habe bereits gestanden, hieß es.
Seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Husni Mubarak und der teilweisen Entmachtung des Polizeiapparats nehmen in Ägypten Fälle der Selbstjustiz insbesondere im ländlichen Raum zu.
dpa/sd