Der Chef der Europäischen Zentralbank, Draghi, sieht deutliche Fortschritte auf dem Weg aus der Euro-Krise. Die Währungsunion sei heute wesentlich stabiler als noch vor einem Jahr, sagte Europas oberster Währungshüter in London. Der Kollaps der Eurozone sei bei Anlegern kaum noch ein Thema. Vielmehr hätten die Märkte wieder volles Vertrauen, dass der Euro eine starke und stabile Währung sei.
Die schmerzhaften Reformen in den Krisenländern trügen inzwischen erste Früchte, betonte Draghi. So seien in Irland, Spanien und Portugal beeindruckende Verbesserungen der Exportwirtschaften erkennbar. Dennoch bleibe die Situation im Währungsraum eine Herausforderung, sagte Draghi. Die Wirtschaftsleistung schrumpfe seit sechs Quartalen. «Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt schwach.»
Zudem forderte der EZB-Chef, bei der Bankenunion nicht locker zu lassen. Mit der gemeinsamen Aufsicht sei ein wichtiger erster Schritt gemacht. Um die Abhängigkeiten zwischen maroden Kreditinstituten und hoch verschuldeten Staaten zu beseitigen, sei ein einheitlicher Abwicklungsmechanismus aber unverzichtbar. Ähnlich hatte sich zuvor der französische EZB-Direktor Benoit Coeure in Kopenhagen geäußert.
dpa/jp - BIld: Daniel Roland (afp)